Donnerstag, 22. Januar 2009
Batman - Teil I
Batman ist Kult. Wer das bestreitet, lebt entweder hinterm Mond oder hat keine Ahnung. So wenig man sich für diesen ganzen Dunkler-Ritter-Mythos interessieren mag, kommt man um das Zugeständnis nicht herum, dass Batman zur Popkultur unserer Zeit gehört.
Gerade im vergangenen Sommer war es schwierig Fragen wie "Was hälst du von dem neuen Batman?" oder "Heath Ledger als Joker war doch großartig, nicht wahr?" aus dem Weg zu gehen. Gerade letztere Aussage ist meiner Meinung nach fast mehr Ausdruck der Anerkennung von Heath Ledgers Lebenswerk, als eine objektive Beurteilung. Ich fand ihn auch großartig, doch wurde diese Glorifizierung für meinen Geschmack etwas übertrieben. Aber dazu später mehr.
Woher kommt es, dass Batman so präsent ist. Fällt sein Name, hat jeder sofort seine Assoziationen parat. Sei es der Dunkle Ritter selbst in seiner düsteren Gewandung oder sein Batmobil, sei es der urige und sympathische Butler Alfred oder schlicht und einfach das Batman Symbol am wolkenbehangenen Nachthimmel. Neben Superman und Spidey ist er der präsenteste Superheld überhaupt.
Wie heißt die Realfigur hinter Hulk? Keine Ahnung? Und wie heißt das Alter Ego Batman's? Bruce Wayne. Richtig. Sogar diese Information kennen die meisten - zumindest wenn man den Namen hört, weiß man sofort bescheid. Wem sagt schon 'Bruce Banner' etwas...
Batman ist ein sehr interessanter Superheld. Nicht so teflon-glatt wie Superman. Nicht so teeny-weeny kitschig wie Spiderman. Man sieht all die Trauer, all den Schmerz auf den ersten Blick: schwarze Rüstung, grimmiger Gesichtsausdruck und eine Fledermaus als Symbol. Seit jeher gilt die Fledermaus als 'gruseligstes' Tier überhaupt (nicht zuletzt durch die Verbindung mit Vampiren). Blutsaugende Nager, die in dunklen und finsteren Höhlen leben, wo nie ein Mensch seinen Fuß setzt. In der dunkelsten Nacht kommen sie zum Vorschein und gehen auf die Jagd. Wer ist da in Kindheitstagen nicht ein Schauer über den Rücken gelaufen.
Genau diese ureigene Furcht des Menschen macht sich Batman zum Erkennungsmerkmal. Gegeißelt durch den grausamen Tod seiner Eltern (vor Klein-Brucys Augen) nutzt er den Deckmantel der Nacht und versucht Ordnung wiederherzustellen, wo Chaos herrscht. Gothams Straßen sind überflutet von Räubern, Vergewaltigern, Mördern und anderen üblen Gestalten. Anstatt sich auf seinen Reichtum zu setzen, den die Familie Wayne angehäuft hat, und das Leben eines Playboys zu führen, streift er als Vigilant durch die Gassen und hilft den Wehrlosen. Dabei ist er zwar bereit mit den staatlichen Kräften zu kooperieren, sind ihm diese jedoch zu träge oder zögerlich, ergreift er selbst die Initiative und tut das, wovor sich andere scheuen. Batman ist die kompromisslose Faust der Gesellschaft. Gotham duldet zwar die Fledermaus, doch gibt es mehr als genug Kritiker, die Batman lieber hinter Gittern sehen würden. Er ist der tragische Held, der Selbstjustiz übt, um Gewalt zu bekämpfen. Wie weit darf Batman gehen, bevor er zu dem wird, was er bekämpft?
Diese Person ist greifbarer und bewundernswerter als Superman, weil dieser bedingungslos gut ist und ja nichteinmal aus dieser Welt stammt. Sicher, Batman kann auf nahezu unendliche Geldressourcen zugreifen. Doch hat er sich seine Kraft und Stärke selbst angeeignet und wurde nicht durch Zufall zum Superhelden wie Peter Parker (Spiderman). Ich denke, dass all diese Merkmale ausschlaggebend dafür sind, dass Batman eine so breite Masse anspricht.
Im zweiten Teil werde ich kurz auf die ersten Verfilmungen eingehen und mich dann ausführlich mit den Filmen der 80er und 90er befassen. Im Teil III geht's um die neue Ära 'Batman Begins' & 'The Dark Knight'. Außerdem: Warum Jack Nicholsons und Heath Ledgers Versionen des Jokers beide ihre eigene Daseinsberechtigung haben!
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