Dienstag, 13. Januar 2009

Paris, je t'aime

Paris, ich liebe dich!

So lautet der Titel eines internationalen Episodenfilms aus dem Jahr 2006, der die Liebe zu Paris und die Liebe an sich karikiert. Der Film setzt sich aus 18 kurzen Episoden (keine davon länger als 10 Minuten) von verschiedensten Regisseuren und Schauspielern zusammen. Jede davon mit einer völlig anderen Herangehensweise als die vorige. Dabei wechseln sich fröhliche, nachdenkliche, skurille und deprimierende Beiträge ab, die zunächst völlig unabhängig von einander aneinander gereiht werden. Methodisch wird vor jede neue Episode Bildmaterial eines bestimmten Stadteils (Quartiers) der französischen Hauptstadt gezeigt, woraufhin schlicht und einfach der Titel der folgenden Episode (immer nach einem Ort in Paris benannt) samt Regisseur eingeblendet wird.

Und allein schon die Namen der Regisseure und Akteure sind einen Blick wert. Ich zähle mal ein paar der schillernsten auf: Joel & Ethan Coen (The Big Lebowski, No Country For Old Men), Gus Van Sant (Good Will Hunting, Kids), Wes Craven (Scream Reihe), Alexander Payne (About Schmidt, Election) und Gérard Depardieu (Der Graf von Monte Cristo, Cyrano de Bergerac und natürlich Obelix) als Regisseure. Seve Buscemi (Reservoir Dogs), Willem Dafoe (Boondock Saints), Nick Nolte (Affliction, Thin Red Line), Elijah "Frodo" Wood, Natalie Portman (Leon, Star Wars) als Schauspieler.

So unzusammenhängend die Episoden auf den ersten Blick auch wirken mögen, so tief verbunden sind sie durch ihr gemeinsames Thema: Die Liebe.

Und jede einzelne Episode schafft es, dieses Gefühl auf andere, neue Art zu interpretieren, völlig losgelöst von seinen Kameraden. Da fällt auch der Qualitätsunterschied, den einige Kritiker (auch zurecht) sehen möchten, für mich nicht ins Gewicht. Sicher, auch ich hab Favoriten unter den Beiträgen. Bei einigen denke ich auch einfach nur: What the Fuck?
Aber dennoch bin ich der Meinung, dass es als Gesamtwerk genau so, wie es ist, gut funktioniert. Als ich den Film das erste Mal sah, war ich schlicht überwältigt mit der Vielzahl an Beiträgen und dem Tempo, in dem diese aufeinander folgen. Aber schon beim zweiten Sehen konnte ich mich etwas entspannter auf die einzelnen Episoden einlassen, da sie nun nicht mehr völlig neu waren. Was nicht heißen soll, dass man den Film zwangsläufig zweimal sehen MUSS, nein, ganz und gar nicht. Aber ich brauchte irgendwie ein Zweites Mal.

Trailer:


Ich kann diesen Film nur empfehlen. Und ich denke, dass jeder, der ihn schaut, sich selbst seine Lieblinge aussuchen wird. Denn so unterschiedlich wie die Episoden, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die ihn ansehen.

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