Sonntag, 18. Januar 2009

The Joy Of Painting

Bob Ross. Ich habe selten eine Person im Fernsehen gesehen, die eine so positive Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlt wie Bob Ross. Dieser Mann ist fantastisch!

The Joy of Painting ist eine kleine TV-Sendung, die in den Jahren 1983-1995 produziert wurde. Bob Ross ist Akteur und Produzent in einem und hat in den 12 Jahren 32 Staffeln à 13 Folgen veröffentlicht. Das sind sagenhafte 416 Folgen, die je ca. 26 Minuten dauern. In der Show hat er seine Nass-in-Nass Technik vorgestellt. Wie in einem Kunstkurs malt er jede Folge ein Bild komplett von Anfang bis Fertigstellung und versucht so den Zuschauern zu zeigen, wie man innerhalb kürzester Zeit ein hübsches kleines Landschaftsbild herzaubert.

So weit, so langweilig.

Das eigentlich Interessante - weshalb diese billige Fernsehproduktion überhaupt einer Erwähnung bedarf - ist die Art und Weise wie Bob Ross mit dem Publikum gesprochen hat. Seine Ausstrahlung, sein Charisma sind in dieser Form unübertroffen. Bevor ich jetzt versuche, diese Grandiosität in Worte zu fassen, will ich hier einen Link geben. Mit diesen Worten beginnt jede Folge, ja, jede Folge.

Durch die komplette Sendezeit hindurch redet er mit seiner sanften, beruhigenden Stimme auf den Zuschauer ein und beschreibt jeden Schritt. Seine Vorliebe für Adjektive wie 'happy' und 'lovely' wird schon nach 3 Minuten Zuschauen mehr als offenkundig. Und sowieso: NICHTS, wirklich NICHTS scheint diesen Menschen mit seiner lustigen Afro-Frisur aus der Ruhe zu bringen. Alles ist schön, alles toll und Liebe überall.

Da erstaunt es einen dann auch nach kurzer Gewöhnung überhaupt nicht, wenn plötzlich - während Bob kleine Vögelchen in die Äste eines Baumes haucht - ein Video eingeblendet wird, in dem er einen kleinen Spatz auf der Hand hält und füttert. Auch auf Tiere scheint seine Stimme zu wirken, denn auch sie werden nicht verschont, sondern mit guten Zusprüchen nur so überhäuft. Sätze wie: "Oh, little cute birdy-bird. You are a pretty, brave creature, aren't you?" erinnern ein wenig an den jüngst verstorbenen Steve Irwin; wenn auch nicht so penetrant wie das etwas infantil wirkende Auftreten des Crocodile Hunters.

So plätschert die Sendung mehr oder weniger vor sich hin. Zwei Highlights möchte ich euch nicht vorenthalten:

- So reinigt Bob Ross seine Pinsel

- goldiges Zitat über Fehler: "We don't make mistakes here, we just have happy accidents."

Bob Ross ist 1995 im Alter von 52 Jahren an einem malignen Lymphom gestorben.
Er verabschiedete sich stets mit den Worten: "From all of us here: happy painting and God bless, my friend." (das Winken hätte einen Oskar verdient, oder?)

Für die Glücklichen unter euch, die den Sender BR-alpha empfangen können, gibts auf der Homepage Sendetermine. The Joy of Painting läuft jede nacht. Ideal, um glücklich einzuschlafen...

Remember Bob Ross!

1 Kommentar:

  1. Ich LIEBE Bob Ross!
    Danke für die Gedankenstütze.
    LG Franziska

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