Das Magazin "Humanglobaler Zufall" ist ein vierteljährig erscheinendes Goldstück deutscher Kioske. Jede Ausgabe verbindet sechs Geschichten über interessante Menschen mit einem Roten Faden. Und ja: Dieses Magazin hat tatsächlich einen roten Faden, den man bequem in die Seiten legen kann, um an gleicher Stelle später weiter zu lesen. Diese Geschichten bilden also das Herzstück, so erfahren wir in Ausgabe 3 was ein deutscher MC in Rio macht, wie er dort Luke kennengelernt hat, der jetzt in London Kindern von der Straße einen Sinn gibt, und wie das alles mit Max, einem Ingenieur, der in Kamerun ein Dorfradio entwickelt hat, zusammenhängt. Die unterschiedlichsten Personen werden hier vorgestellt, man erhält einen kurzen Einblick in ihr Leben, Denken, Handeln. Bonbon der Geschichten sind die ausladenden Fotos, die unterstützend zum Text eine eigene Geschichte erzählen. Es sind immerhin 200 pro Ausgabe.
Abgerundet wird Humanglobaler Zufalle mit diversen Rubriken, die in jeder Ausgabe auftauchen (unter anderem: Zufall nach Plan, wo populäre Bücher, Filme und auch Theaterstücke unter dem Thema Zufall beleuchtet werden).
Ein weiteres Highlight bieten allein schon die Umschläge. Ausgabe Drei war weiß, lediglich mit einem postkartengroßen Wackelbild. Diese schlichte und doch faszinierende Aufmachung hat mich auch irgendwann an einem Bahnhof dazu gebracht, Humanglobaler Zufall zu kaufen. Besonders hübsch ist auch die aktuelle Vier. Goldene Seiten, schwarzes Thermo-Cover, das auf Wärme reagiert. Man kann das Bild unter dem Schwarz erst sehen, wenn man seine Handflächen darauf legt. Sogar die Beck's Werbung auf der Rückseite ist so.
Neben dieser obligatorischen Rückseiten-Werbung ist es jedoch äußerst erfrischend, auf wie wenig Anzeigen man stößt. Da bleibt mehr Aufmerksamkeit übrig für das, worum es ja auch eigentlich gehen soll. Die Seiten fühlen sich übrigens auch besser an, als so manch glattes Pendant z.B. einer Neon. Rauhes und grobes Altpapier würde ich sagen.
Wer demnächst also wieder einmal vor dieser riesigen Wand aus Papier in einem Bahnhofskiosk steht, und bevor er dann doch wieder zur NEON greift, der mag doch mal einen Blick in die neuste HUMANGLOBALER ZUFALL werfen.
Tja, das Problem ist, dass man nichts mehr davon hat. Zitat von der Homepage.
AntwortenLöschenHumanglobaler Zufall wurde mit der vierten Ausgabe, die Sie noch bis Mitte Februar am gut sortierten Kiosk kaufen können, eingestellt. Die ersten drei Ausgaben sind vergriffen, Sie können es höchstens auf dem Schwarzmarkt versuchen…
Ah nein. Wie ärgerlich. Ich hatte es schon in der letzten Ausgabe irgendwie vermutet, weil es keine Vorschau auf die nächste gab.
AntwortenLöschenEs scheint keine Abnehmer für Originalität und Qualität zu geben...